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Was alles Recht ist! – Schüler des Wahlkurses „politische Bildung“ unternehmen eine Exkursion nach Bamberg

Was ist Recht? - dieser Frage gingen die Schüler des Wahlkurses „politische Bildung“ am 13.02.2020 bei einer Tagesexkursion nach Bamberg nach. Dass diese abstrakt klingende Frage sehr konkret werden kann, wurde dabei sehr schnell deutlich.

Ist es gerecht, einem Verbrecher nach Anhörung von Zeugen den Prozess zu machen? Ist es gerecht, das Geständnis des Beschuldigten durch das Anziehen von Daumenschrauben zu erzwingen? Ist es gerecht, wenn einem Dieb nach dem Prinzip der Spiegelstrafen die Hand abgehackt wird und der Brandstifter auf dem Scheiterhaufen sein Ende findet? Spätestens ab der zweiten Frage würde man aufgrund eines modernen Rechtsverständnisses mit „nein“ antworten. Ganz im Gegenteil zum mittelalterlichen Verständnis von Recht und Gerechtigkeit.
Diese Unterschiede konnten die Schüler im Rahmen einer sehr lebendigen Führung der „Bamberger Gassenspiele“ durch Begegnungen mit Stadtwache, Kräuterweib und Henker „aus erster Hand“ erfahren.
Was macht einen modernen Rechtsstaat aus? - Einen Eindruck davon bekamen die Exkursionsteilnehmer beim anschließenden Besuch einer Gerichtsverhandlung am Amtsgericht Bamberg. Elektronische Sicherheitskontrollen am Eingang, Nüchternheit des Gerichtssaals 28, schwarze Roben der Schriftführerin, des Staatsanwalts, der Richterin, Paragraphen, Straftatbestände und Zeugenaussagen; schließlich ein Angeklagter, der sich wortreich verteidigte.
Gerade im Vergleich von Mittelalter und Moderne zeigte sich, dass die Frage nach Recht und Gerechtigkeit konkrete Auswirkungen auf das Leben der Menschen hat(te) – damals und heute.

 

Text und Bilder: Quirin Würfl