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Exkursion zum Römerkastell Saalburg

Auch dieses Jahr – im Jubiläumsjahr der Rekonstruktion der Saalburg (125 Jahre seit Grundsteinlegung der Rekonstruktion) – hieß es wieder „Salvete!“ – „Willkommen!“ auf der Saalburg bei Bad Homburg, als sich am 24. März 2025 insgesamt 57 Lateinschülerinnen und Lateinschüler der 6. Jahrgangsstufe zusammen mit Frau Hertstein, Frau Ulrich, Herrn Schmidt und Frau Hollenbach auf eine Reise in die Vergangenheit von vor knapp 2000 Jahren begeben haben. Bevor wir am 25. und 26. März das Römerkastell Saalburg besuchten, hatten wir am Anreisetag noch Gelegenheit die Stadt Bad Homburg zu erkunden, wobei vor allem die Einkaufsmöglichkeiten in der Fußgängerzone bei den Schülerinnen und Schülern besonders gut ankamen.

Unsere Zeitreise in die Vergangenheit begann am Dienstag früh an der Porta Praetoria, dem imposanten Haupttor des Kastells. In Kleingruppen bekamen wir durch das museumspädagogische Personal der Saalburg Führungen extra (außerhalb) und intra muros (innerhalb der Mauern des Kastells), wobei wir gedanklich in die Rolle von Auxiliar-Soldaten schlüpfen durften, die von den Römern rekrutiert wurden. So marschierten wir außerhalb der Mauern im Gleichschritt auf das Kommando „Aequatis passibus! Pergite!!“ zum Limes, dem ehemaligen Grenzwall des römischen Reiches.

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Wieder zurück intra muros durften unsere gerade erst rekrutierten Hilfssoldaten in die Kleidung der Römer der Antike schlüpfen. Bei der Vorführung der römischen Tracht erlebten die Schülerinnen und Schüler, wie sich ein Soldat mit Kettenhemd und schwerer Bewaffnung, ein römischer Senator in einer Toga mit Purpurstreifen sowie eine römische Frau in einer edlen Calasis kleideten.

Nach einer Stärkung in der Mittagspause mit Lunchpaket oder in der Taberna hieß es: „Ad arma!“ – „Zu den Waffen!“ Mit Speer und Bogen erhielten unsere tapferen Rekruten eine Art römische Militär-Grundausbildung. Anschließend stand das Training mit dem Schwert auf dem Programm. Besonders anstrengend – aber dafür umso beeindruckender: die durch Asterix und Obelix allseits bekannte Schildkrötenformation (testudo) wurde von unseren Schülerinnen und Schülern mit den Schilden nachgestellt und bestens gemeistert. So hatten am Ende dieses Tages alle Schülerinnen und Schüler wahrlich ihren Sold verdient!

Ad arma Speer

 

Ad arma Schwert

 

Ad arma Pfeil und Bogen

 

Testudo Schildkrötenformation

Abends stand in der Jugendherberge die Wahl zum Mister und zur Miss Saalburg an. Hierfür verwandelten sich die Schüler unter Zuhilfenahme höchster Schminkkunst in Grazien und die Schülerinnen in hartgesottene junge Männer und lieferten sich ein Battle um den Titel. Unser Moderator Herr Schmidt leitete gekonnt durch den spektakulären Abend und am Ende hatte es die Jury, die von Frau Hertstein und Frau Ulrich gestellt wurde, extrem schwer, sich für einen Sieger bzw. eine Siegerin zu entscheiden. So kürten sie gleich drei Teilnehmerinnen und drei Teilnehmer im Rennen um den hart umkämpften Titel zu Siegerinnen bzw. Sieger des (wahrscheinlich für die gesamte Jugendherberge) super lustigen und amüsanten Abends. (Fotos hiervon konnten leider aus unerfindlichen Gründen in diesem Artikel nicht abgedruckt werden. 😉)

Am letzten Tag stellten unsere Schülerinnen und Schüler auf der Saalburg ihr erworbenes Wissen unter Beweis. In einer Ralley mit insgesamt 28 Fragen erkundeten sie nochmals auf eigene Faust das Horreum, einem Getreidespeicher, der heute verschiedenste Ausstellungsstücke wie z.B. alte Münzen, Werkzeuge, Waffen, Kleidungsstücke etc. beherbergt sowie andere Ausstellungsräume der Saalburg und waren nochmal auf der Suche nach den richtigen Antworten auf dem gesamten Gelände der Saalburg forschend tätig. Wer fertig war, durfte in die Spelunca Ludorum, die „Spielhölle“, der große Ausstellungsraum der fabrica, wo die Schülerinnen und Schüler zahlreiche Tische erwarteten, an denen sie die römischen Spiele nachspielen konnten.

Mittags mussten wir uns schon wieder von der Saalburg verabschieden. So reisten wir nach diesen zwei ereignisreichen Tagen auf der Saalburg mit vielen Eindrücken über das damalige Leben der Soldaten, deren Kultur und ihren Lebensumständen im Gepäck in unserem (von einigen Schülern zum Musik- und Karaoke-Bus umgewandelten) Bus wieder in die Gegenwart und nach Burgkunstadt zurück, wo wir ein wenig erschöpft (wegen des anstrengenden militärischen Trainings auf der Saalburg oder wegen der eher kurzen Nächte) aber sehr glücklich ankamen.

Vielen Dank an alle Schülerinnen und Schüler, die auf unserer kleinen Zeitreise mit ihrer guten Laune und ihrem Interesse unsere Fahrt „Abenteuer Römerkastell“ unvergesslich gemacht haben!

Christine Hollenbach

Lateinunterricht ganz modern: Mit VR-Brille ins antike Rom!

Latein – eine tote Sprache? Von wegen! An unserer Schule erleben die Lateinschülerinnen und -schüler der 6. Jahrgangsstufe, wie lebendig das Fach sein kann. Denn statt nur Texte über das Forum Romanum zu lesen, setzen sie eine Virtual-Reality-Brille auf – und stehen plötzlich mitten im antiken Rom!

Dank modernster Technik wird der Lateinunterricht zu einer echten Zeitreise. Die Lernenden schlendern durch das Forum Romanum und bestaunen imposante Tempel, die Kurie – den Versammlungsort der Senatoren sowie die Basilica Iulia, wo früher Händler ihre Waren anboten oder hitzige Diskussionen in Gerichtsverhandlungen abgehalten wurden. 

Dieser innovative Ansatz verbindet Geschichte, Sprache und Technik auf einzigartige Weise. So wird Latein nicht nur erlebbar, sondern auch greifbar. Wer braucht schon Zeitmaschinen, wenn man eine VR-Brille hat? 😉

Christine Hollenbach

Aller Anfang ist schön  -  Drei Klassen starten in die zweite Fremdsprache LATEIN

Fragt man Schüler*innen der 8.Klasse aufwärts, was sie zum Fach Latein zu sagen haben, hört man nicht selten: „Am schönsten war es in der 6.Klasse ganz am Anfang“. 

Fragt man die Lehrkräfte, bestätigen diese, dass gerade zu Beginn die Motivation und Begeisterungsfähigkeit in der 6.Klasse enorm sind.

So stürzten sich auch dieses Schuljahr wieder vier sechste Klassen hochmotiviert in das Abenteuer einer neuen Sprache: Drei Klassen starten mit Latein, eine Klasse mit Französisch. Die hohe Zahl an Schüler*innen, die sich für Latein entschieden haben, zeugt davon, dass das Fach sein etwas angestaubtes Image wohl hinter sich gelassen hat. Um einen kleinen Einblick in den Anfangsunterricht zu geben, wurden im Unterricht einige Eindrücke festgehalten:

Cäsar, Cicero, Iulius, Gaius…. Wie hießen die berühmtesten Römer? Hatten sie auch Vornamen und Nachnamen wie wir heute? Was waren die beliebtesten Namen in der damaligen Zeit? Die 6b puzzelt praenomen, cognomen und nomen gentile solange zusammen bis alles passt. 

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Auf der via verbi – der Straße der Wörter – üben wir die verschiedenen Konjugationen und Personalendungen der Verben.

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Um sich die nicht zu unterschätzende Masse an Vokabeln einzuprägen, nutzen wir verschiedene Strategien. Besonders hilfreich ist die Veranschaulichung mit Bildern und „Eselsbrücken“, die sich die Schüler*innen erst selbst ausdenken und dann auch ihren Mitschüler*innen zur Verfügung stellen.

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Sind Vokabeln und Grammatik im Kopf gespeichert kommt die Königsdisziplin des Lateinunterrichts: Das Übersetzen ganzer Texte. Gerade in den den Doppel- und Dreifachstunden wird häufig in Gruppen gearbeitet. Und da die antiken Klassenräume nur selten über Tische verfügten, können auch wir ab und an darauf verzichten. Meist saßen die Kinder damals nämlich auf dem Boden oder nur auf kleinen Hockern. Oft wurde sogar im Freien unterrichtet, was im italienischen Klima sicher etwas einladender ist als bei uns.

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Text und Bilder: StRin Anne Höh, Klasse 6b