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Wenn Hunderte Schüler voller Eifer samstags in der Schule grübeln: Oberfränkische Schulschachmeisterschaften am MGL

Hervorragende Bedingungen, Rekord-Teilnehmerzahlen und spannende Entscheidungen bis zuletzt. Die Oberfränkischen Schulschachmeisterschaften am Meranier Gymnasium in Lichtenfels lieferten durchwegs Positives an einem Tag, der ganz dem königlichen Spiel gewidmet war.

Wenn sich zahlreiche Schüler an einem bayerischen Gymnasium an einem Samstagvormittag in der Schule treffen, um bis spät in den Nachmittag bei voller Konzentration „die Köpfe rauchen“ zu lassen, dann muss die Motivation für ihr Tun eine besondere sein. Keine Frage: Diese oberfränkischen Meisterschaften im Schulschach am Meranier-Gymnasium Lichtenfels bewiesen einmal mehr, dass das königliche Spiel eine sehr spezielle Faszination verbreitet.

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Ein Spiel? Ein Spiel gerade für die Schule? Ein Sport? Ein Denksport? Seit Jahrzehnten diskutieren zahllose Experten, auch international, diese und ähnliche Fragen – ohne abschließendes und verbindliches Ergebnis. Wie so oft wird die Wahrheit im Einerseits-Andererseits zu finden sein.

Doch zurück zum Wettkampf am MGL: Top organisiert von der Oberfränkischen Schulschachreferentin Amy Koppe durch den MGL-Schulschachleiter Matthias Bergmann samt seinen Helfern vom Schachverein Seubelsdorf kreuzten rund 270 Schüler in Viererteams die gedanklichen Klingen im 15- bzw. 20-Minuten-Schnellschach. Mal konnte hier ein unerwartetes „Schachmatt“ ausgerufen, mal musste dort ein genauso bitterer Partieverlust eingesteckt werden. – Sieg und Niederlage verkraften – auch so eine Eigenart des Schachs, zumal die Gründe für Gewinnen oder Verlieren meist nicht im Glück oder Unglück, sondern immer bei einem selbst und der eigenen Konzentrationsleistung zu finden sind.

Und: Schulschach boomt in Oberfranken! Da konnte es keine zwei Meinungen geben. „Es waren 58 Mannschaften aus 32 Schulen dabei, und ganz viele spielten zum ersten Mal mit, darunter allein 19 Teams der Grundschulen“, so Amy Koppe.  Die weiterführenden Schulen starteten in vier Altersklassen, zum Teil mit separater Wertung für Mädchen bzw. Real- und Mittelschüler, zumeist nach sieben Runden im sogenannten Schweizer System.

Zufriedene Gesichter also, nicht nur bei den Siegern. „Wir hatten richtig schöne Bedingungen am MGL“, resümierte Organisator Matthias Bergmann über die Wettkämpfe im Neubau und die Verpflegungsmöglichkeiten in der Aula. Und MGL-Schulleiter Tom Carl, selbst aktiver Schachspieler und ehemaliger Bezirksverbands-Vorsitzender, freute sich bei der Siegerehrung: „Das war eine win-win-Situation für alle, nicht zuletzt aufgrund der tollen Zusammenarbeit zwischen Schule, Verein und Bezirksverband. Und unsere zwölfte Klasse konnte durch das Catering sogar die Abikasse aufbessern.“

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Ach, ja: Zwei heimische Teams schafften den Sieg in ihrer Altersklasse und damit die Qualifikation zur „Bayerischen“: Haushoch überlegen präsentierte sich dabei die WK IV des MGL mit Moritz Zenk, Jan Zweier, Moritz Fiedler und Jakob Polner, während die meist souveränen Jungs des Gymnasiums Burgkunstadt in der gemischten WK II (Sebastian Quidenus, Robert Kral, Michael Quidenus und Toni Petterich) nach einem Ausrutscher auch davon profitierten, dass ausgerechnet das Mädchenteam aus Burgkunstadt dem schärfsten Kontrahenten des Gymnasiums Ernestinum Bayreuth das entscheidende 2:2 abtrotzte. Innerschulische Schützenhilfe einmal anders…

VoC