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Flipper, Jazz und Sputnikfieber

Streifzüge im deutsch-deutschen Grenzland

 

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Am Freitag, 16.12.2016, durften unsere 10. Klassen Herrn Rupert Appeltshauser aus Coburg begrüßen, der den Schülerinnen und Schülern als Zeitzeuge das Leben zu DDR-Zeiten im deutsch-deutschen Grenzland anhand persönlicher Erlebnisse vermittelte.


Herr Appeltshauser berichtete den Schülerinnen und Schülern darüber, dass in den frühen 50er Jahren die innerdeutsche Grenze noch relativ offen und nur von russischen Soldaten bewacht war. Eindrucksvoll schilderte er seine anfängliche Angst vor den sowjetischen Grenzsoldaten, als er als kleiner Junge mit seinen Eltern im Rahmen des kleinen Grenzverkehres die DDR besuchte. Diese Furcht stellte sich dann aber als unbegründet heraus, als ihn einer der Soldaten freundlich auf den Arm nahm.
Mit der endgültigen Grenzschließung in den 50ern allerdings waren nur noch Verwandtenbesuche möglich, sodass Herr Appeltshauser nur noch in den Sommerferien zu seinen Verwandten in die DDR reisen konnte. Die 20 Kilometer lange Zugfahrt kam ihm allerdings mehr wie eine Weltreise vor, da der Interzonenzug gefühlt endlos unterwegs war und zudem aufgrund des Rohstoffmangels nur aus spartanisch umgebauten Güterwagons bestand. Auch berichtete er von dem waghalsigen Unternehmen als Jugendlicher, als er mit seinen Freunden verbotenerweise durch den Wald in die Sperrzone geschlichen ist, um das einzige Freibad in der Nähe zu besuchen.
Auch den Fall der Mauer erlebte unser Zeitzeuge hautnah in Coburg mit: Am Morgen nach der Grenzöffnung stieg ihm morgens um 07:30 Uhr in der Coburger Innenstadt der typische Geruch eines Zweitakters in die Nase - und prompt sah er die ersten Trabis in Coburg, die über die offene Grenze in den Westen fuhren.
Nach diesem Streifzug zur deutsch-deutschen Geschichte las Herr Appeltshauser noch eine Passage aus seinem Buch „Flipper, Jazz und Sputnikfieber“ vor und die Schüler hatten noch die Möglichkeiten Fragen zu stellen.
Wir bedanken uns bei Herrn Appeltshauser für diesen informativen und anschaulichen Vortrag!

 

Text: Kle

Bild: BCh