Berlin? Dit find ick knorke![1] - Eine Studienreise der Klassen 10a, b, c und d+ nach Berlin
In Nebenrollen mit von der Partie (in alphabetischer Reihenfolge): Roman Berth, Marcus Dietz, Dr. Melanie Fischer-Geiger, Melanie Oehl, Andreas Schmitt und Miriam Schnaiter
Am Montag, dem 20. März 2023, war es endlich so weit: Gegen 9 Uhr brachen die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen[2] bei grauem Himmel und Nieselregen zur lange herbeigesehnten Berlinfahrt auf.
Nach der Ankunft im aletto Hotel Kudamm ging es los zur ersten gemeinsamen Fahrt mit der S-Bahn. Mit einer 101-köpfigen Riesengruppe gar nicht so einfach! Im Anschluss konnten sich die Zehntklässler des Gymbuku im Futurium die Frage stellen, wie sie in Zukunft leben wollen, und einen Überblick verschaffen, mit welchen zukunftsträchtigen Ideen unsere Welt verbessert werden kann. Erste Klassen- und Gruppenfotos entstanden im Anschluss an einen Spaziergang über die Spree und am Bundestag vorbei vor dem Brandenburger Tor. Um das lange Sitzen im Bus auszugleichen, ging es dann zu Fuß weiter zur „Mall of Berlin“. Manche legten dabei ein erstaunliches Tempo vor, damit die Zeit für das Shopping nicht zu knapp ausfallen würde. Anderen dagegen knurrte schon ganz gewaltig der Magen…
Der Dienstag stand tagsüber ganz unter dem Motto „Rund um die Mauer“. Eine Führung am Morgen vermittelte entlang der Gedenkstätte „Berliner Mauer“ an der Bernauer Straße, wie die Teilung Berlins sich auf das Leben in der Stadt auswirkte. Nach der Mittagspause wurden die Eindrücke durch Yadegar Asisis Panorama „Die Mauer“ und eine virtuelle Busfahrt durch das geteilte Berlin der 1980er Jahre vertieft. Zur Abwechslung und zum Ausklang standen für die Schülerinnen und Schüler am Abend das Konzert der Subways oder das Kabarett „Stachelschweine“ auf dem Programm. Und nach diesem langen Tag sehnten sich schon einige nach etwas Schlaf.
Am Mittwochmorgen gab es Ziele nach Wahl: Die Classic Remise, das Computerspielemuseum oder das Menschenmuseum mit der Körperweltenausstellung. Nachmittags konnten sich die Schülerinnen und Schüler des Gymbuku bei der Stadtrallye beweisen und bestätigen: Janz Berlin is Amüsemang![3] Dass wir gerade an diesem Tag mit milden Temperaturen und Sonnenschein verwöhnt wurden, war ein Riesenglück in dieser ansonsten eher wechselhaften Woche mit reichlich Aprilwetter. Nach dem Abendessen gab das Improtheater Paternoster im Prenzlauer Berg das Stück „Dein Held – Deine Geschichte“ zum Besten und überzeugte davon, dass Theater nicht immer nur ernst sein muss. – Ick wieher mir wech![4]
Am vierten Tag in Berlin ging es abwärts, in die „Berliner Unterwelten“, d.h. in einige der Bunkeranlagen aus dem Kalten Krieg, bevor endlich Freizeit winkte. Dass dabei zwei Langschläfer wie vom Erdboden verschluckt waren, sorgte für allerhand Schlamassel. – Ick glob, meen Schwein feift! / Kannawoniwasein!/ Ratmawoickbin! / Bleib ma janz jeschmeidig! / Jeh ma nich uffn Keks, Keule![5] - Am frühen Abend gab es schließlich Führungen im Stasigefängnis Hohenschönhausen, die nahe bringen konnten, wie eine Diktatur mit politisch Andersdenkenden umgeht: Eine eindringliche Lektion über den Wert von Toleranz und Demokratie! Für die Hälfte der Schülerinnen und Schüler musste es danach ganz schnell gehen: Von Herrn Berth zu Höchstleistungen angetrieben, um im Dauerlauf die S-Bahn zu erwischen, konnten sie gemeinsam mit knapp 9000 Zuschauern ein Spiel der Basketball-Euroleague miterleben, das Alba Berlin gegen Titelverteidiger Anadolu Efes Istanbul dank starker Nerven in den letzten 30 Sekunden mit 95:93 (49:40) für sich entschied.
Wer den Donnerstagabend zu lange genossen hatte, dem wurde es am Freitagmorgen schwer gemacht: Morjen!!![6] - Bereits um 6:30 Uhr gab es nämlich Frühstück und die Koffer mussten spätestens eine Stunde danach im Keller verräumt sein. Im Anschluss stand der Besuch des Bundestags mit einem Vortrag im Plenarsaal und einem Informationsgespräch mit einer Mitarbeiterin unserer Wahlkreisabgeordneten Emmi Zeulner auf dem Plan. So konnten sich die Zehntklässler des Gymbuku ein Bild davon machen, wie politischer Alltag aussieht. Nach einer langen Mittagspause, die auch Zeit für letzte Besorgungen ließ, starteten die langsam reisemüden Schülerinnen und Schüler gegen 16 Uhr mit den Bussen der Firma Deuber wieder in Richtung Heimat, sodass sie kurz nach 21 Uhr an der Schule von ihren schon sehnsüchtig wartenden Eltern abgeholt werden konnten. Tschüssikowski, Berlin!
Melanie Oehl
[1]Berlinerisch für: Berlin? Das finde ich großartig!
[2] Ohne 10e+, denn die durfte im vergangenen Schuljahr schon mit …
[3] Berlinerisch für: Ganz Berlin unterhält einen hervorragend!
[4] Und noch einmal Berlinerisch, hier im Sinn von: Ich lach mich schlapp!
[5] Und schon wieder Berlinerisch. Je nach Sichtweise für: Ich glaube, mein Schwein pfeift! / Kann ja wohl nicht wahr sein! / Rate mal, wo ich bin! / Bleib mal ganz locker! / Geh mir nicht auf den Keks, Freundchen!
[6] Na, was wird das wohl heißen?