Und Spaß machte es auch, als am 1. und 2. Oktober der Coach Maximilian Hösl erst ans Meranier-Gymnasium Lichtenfels und dann an das Gymnasium Burgkunstadt anreiste und den insgesamt 136 Oberstufenschülerinnen und -schülern bei der Frage „Was soll mal aus mir werden?“ auf die Sprünge half.
Um jeweils 9.30 Uhr ging es los - An beiden Gymnasien begrüßten die Schulleitung, die zuständigen Oberstufenkoordinatoren sowie die Koordinatoren für berufliche Orientierung die anwesenden Schülerinnen und Schüler sowie Vertreter des Landratsamtes und der Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit. Der junge Mann, der sich sofort salopp als „Max“ vorstellte, betrat dynamisch und hoch motiviert die Bühne und ließ durch seine lockere Art eine vertrauensvolle Atmosphäre entstehen. Die fränkische Region sei ihm bekannt, denn er habe in Bayreuth „Philosophy and Economics“ studiert, so Hösl. Nun reist er als selbstständiger Coach von Schule zu Schule und berät unter anderem Oberstufenschüler auf dem manchmal holprigen Weg ins Berufsleben.
Das Aufbaumodul zur beruflichen Orientierung (kurz ABO) sieht für die Jahrgangsstufen 12 und 13 insgesamt 5 Projekttage vor, in denen die Bereiche „Selbsterkundung“, „Berufserkundung“, „Studienerkundung“, „Bewerbung“ und „Reflexion“ zur richtigen Entscheidungsfindung beitragen sollen. Für den ersten Projekttag wurde für die Gymnasien Lichtenfels und Burgkunstadt großzügigerweise der Coach Max Hösl auf Kosten des Landratsamtes eingeladen, der schwungvoll und voller Elan, aber auch systematisch und strukturiert mit den Schülern ihre Persönlichkeit, ihre Stärken und letztlich ihre Ziele erarbeitete.
Neben Methoden wie dem „Speeddating“, bei dem sich die Jugendlichen in wechselnden Zweier-Teams über die großen Fragen des Lebens austauschten oder der klassischen Reflexion über Beispiele aus dem Alltag, in denen man etwas gut gemeistert hat, war die „Stärken-Challenge“ ein Höhepunkt des Vormittages. Die jungen Erwachsenen sollten dafür ihre Smartphones zücken und mindestens zehn Personen aus ihrem Umfeld nach drei ihrer Stärken fragen. Max Hösl feuerte alle an und rief einen Vorschlag nach dem anderen ins Publikum, wen man alles anschreiben könnte. Genannt wurden neben Familienangehörigen und Freunden zum Beispiel auch Trainer, Chefs von Ferienjobs, Vereinsmitglieder, Lehrer und Urlaubsbekanntschaften. Kaum einer beließ es bei den zehn geforderten Kontakten; die meisten kontaktierten mehr als 40 Menschen und riefen sie dazu auf, ihre Stärken zu nennen. Einige knackten sogar die 80er Marke und standen somit bei dieser Challenge ganz oben auf dem Treppchen.
Max erzählte nebenbei auch viele Geschichten von ehemaligen Freunden oder Kommilitonen, die z.B. trotz fehlenden Studiums richtig Karriere machten oder denen ein Auslandsjahr nach dem Abitur wesentlich mehr brachte als 5 Jahre Schulenglisch. Dennoch betonte er immer und immer wieder, wie wichtig die schulische Ausbildung sei, um „etwas in der Tasche zu haben“. Wer im Leben etwas erreichen möchte, muss oft hart dafür arbeiten, dranbleiben, durchhalten, Neues wagen und vor allem mit Herzblut dabei sein. Und dafür sollte man erkennen, wo die Stärken liegen und was man will.
Ein erster Schritt in die Berufsorientierung ist getan und viele weitere werden folgen, um unsere Schülerinnen und Schüler bei dieser wichtigen Entscheidung zu begleiten. Wir danken dem Landratsamt Lichtenfels recht herzlich für die großzügige Übernahme der gesamten Kosten.
Text: OStRin Stefanie Holhut (Meranier-Gymnasium Lichtenfels)
Fotos: StR Florian Schmidt
Am 1. Oktober 2024 fand am Gymnasium Burgkunstadt der bundesweit bekannte Zukunftstag statt, der Schülerinnen und Schülern der 12. Jahrgangstufe die Möglichkeit bot, sich auf zentrale Lebensbereiche der Zukunft vorzubereiten. Organisiert in Kooperation mit der Initiative zukunftstag.org (https://www.zukunftstag.org), standen Themen im Vordergrund, die junge Menschen auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben begleiten: **Finanzen**, **Steuern**, die **erste eigene Wohnung** und Krankenversicherung.
Den Auftakt der Veranstaltung übernahm Charlene Schön, Ehrenamtliche der Initiative Zukunftstag. In ihren einleitenden Worten erläuterte sie die Entstehungsgeschichte und Mission des Projekts: „Unser Ziel ist es, jungen Menschen frühzeitig lebenspraktische Fähigkeiten zu vermitteln, die sie auf ihrem Weg in das Erwachsenenleben unterstützen. Wir möchten ihnen die Werkzeuge an die Hand geben, die sie brauchen, um ihre Zukunft eigenständig und erfolgreich zu gestalten.“ Schön betonte, dass der Zukunftstag in einer Zeit wachsender Unsicherheiten im Hinblick auf die finanzielle und berufliche Zukunft der Jugend entstand, um den jungen Menschen Orientierung und Unterstützung zu bieten.
Im Anschluss konnten die Schüler*innen in verschiedenen Workshops und Vorträgen wertvolle Informationen zu den vier Schwerpunktthemen sammeln. Florian Schmidt, Lehrer am Gymnasium, führte durch den Workshop zu Finanzen. Er zeigte den Jugendlichen, wie sie ihr Budget im Griff behalten, sinnvoll sparen und erste Investitionen tätigen können. Im Bereich Steuern gab Steuerberater Jan Happich den Schülerinnen und Schülern einen Überblick über das Steuersystem und erklärte, worauf sie beim ersten Job und der Steuererklärung achten müssen.
Besonderes Interesse weckte der Workshop zum Thema erste eigene Wohnung, den die erfahrene Maklerin Karin Reichardt leitete. Sie erklärte den Schülerinnen und Schülern, worauf sie bei Mietverträgen achten sollten, welche Nebenkosten anfallen und wie sie ein realistisches Wohnungsbudget planen können. Zudem erhielten die Jugendlichen wertvolle Tipps zur Wohnungssuche und zum Umgang mit Vermietern.
Im Themenblock Krankenversicherung gab Jutta Jiptner von der AOK Bayern einen umfassenden Einblick in das deutsche Krankenversicherungssystem. Sie erläuterte die Unterschiede zwischen gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen und informierte darüber, welche Leistungen für junge Erwachsene relevant sind und wie man sich in verschiedenen Lebenssituationen richtig krankenversichert.
Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich begeistert von den praxisnahen Inhalten des Zukunftstages. „Ich wusste nicht, dass es so viele Dinge gibt, die man bei der Steuer und bei Versicherungen beachten muss. Das war super hilfreich“, sagte ein Schüler der 12. Klasse. Eine andere Schülerin fügte hinzu: „Die Infos zur ersten eigenen Wohnung waren wirklich nützlich. Ich fühle mich jetzt viel besser vorbereitet!“
Mit dem Zukunftstag unterstreicht das Gymnasium Burgkunstadt, wie wichtig es ist, junge Menschen nicht nur schulisch, sondern auch praktisch auf das Leben vorzubereiten. Durch die Zusammenarbeit mit externen Fachleuten erhielten die Teilnehmenden wertvolle Einblicke, die ihnen helfen werden, ihre Zukunft selbstbewusst und informiert zu gestalten.
StR Florian Schmidt
Um die Alltagskompetenz Nähen etwas aufzufrischen, machten sich die 8.Klassen daran kleine Täschchen und Anhänger zu kreieren. Unter der Anleitung von Jana Blinzler, Nina Hertstein und Anne Höh griffen alle zu Nadel, Faden und Knöpfen um alte, ausgediente Kleidungsstoffe, die für dieses Projekt gespendet wurden, zu neuen Objekten umzugestalten.
So wurden Fingerfertigkeit und Vorstellungskraft geschult. Achsensymmetrie wurde praktisch angewandt beim Zuschnitt der Teile.
Die Frustrationstoleranz der Schülerinnen und Schüler wurde trainiert, wenn der Faden wieder mal riss oder aus der Nadel rutschte.
Auch das Thema Nachhaltigkeit wurde in den Blick genommen: Wer in der Lage ist, einen Knopf wieder anzunähen, oder eine Naht wieder zu schließen, muss Kleidung nicht gleich entsorgen, sondern kann sie weiter verwenden.
Wenn Kleidungsstücke gar nicht mehr tragbar sind, kann noch etwas Neues daraus entstehen, wie die Beispielbilder zeigen.
Text und Bilder:
StRin Anne Höh