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Essstörungen werden in den Blickpunkt gerückt - Interaktive Ausstellung „Der Klang meines Körpers“ informiert Neuntklässler

Zu dick? Zu dünn? Was ist eigentlich normal? Wer ist in unserer medial geprägten Gesellschaft wirklich schön und wie beeinflussen Schönheitsideale unser Essverhalten? Viele Fragen, mit denen sich die neunten Klassen an einem Vormittag außerhalb des normalen Unterrichts in intensiven Gesprächen und Diskussionen auseinandergesetzt haben.
Essstörungen haben in den letzten Jahren besorgniserregend zugenommen und gehören heutzutage zu den häufigsten psychischen Erkrankungen des Jugendalters. Betroffen sind vor allem Mädchen und junge Frauen im Alter von 12 bis 25 Jahren; es wird geschätzt, dass bis zu fünf Prozent dieser Altersgruppe an Essstörungen leiden. Inzwischen ist aber auch eine nicht unerhebliche Anzahl an jungen Männern erkrankt. Es gibt kaum noch eine Schule, an der nicht einzelne Schülerinnen oder Schüler eine Essstörung haben, oft sehr lange im Verborgenen. Aufklärung sowie Hilfestellung für Betroffene aber auch Außenstehende sind angesichts dieser besorgniserregenden Tendenz eine unerlässliche Aufgabe der Schule. Dass Ernährung für Kinder und Jugendliche problematisch werden kann und welche krassen Folgen eine Erkrankung wie Magersucht, Bulimie oder Binge Eating nach sich zieht, zeigt die interaktive Ausstellung „Der Klang meines Körpers“. Ein Seckseck, geformt aus goldgelben, offenen Aluminiumrahmen, darin hängend Informationstafeln von der einen und großformatige Bilder mit Texten von der anderen Seite, große rote Schatzkisten darunter und mittendrin eine ebenso sechseckige, gelbe Hörstation: das ist die Ausstellung. Die wahren Geschichten von sechs jungen Menschen, die in dieser Ausstellung gezeigt werden, sind eine Besonderheit und Kernpunkt des Projekts. Durch die sehr persönlichen Bilder, Texte und ausgewählten Musikstücke werden Jugendliche direkt emotional angesprochen. Sie tauchen ein in die alltäglichen Probleme, Ängste aber auch Wünsche und Sehnsüchte von Betroffenen. Für die Schülerinnen und Schüler wurden kreative Wege der Krankheitsbewältigung erlebbar. Sie begegneten somit eigenen Themen und erkannten Kreativität als Mittel der Prävention und Überwindung von Essstörungen. Unsere Neuntklässler wurden durch diese interaktive Ausstellung auf eine wertschätzende und respektvolle Weise berührt und für dieses gesamtgesellschaftliche Thema sensibilisiert.

 

Text und Bilder: Christina Schott