DNA aus Erdbeeren? - Genetik zum Anfassen
Ob Mensch, Tier oder Pflanze: Jedes Lebewesen trägt in fast jeder einzelnen Zelle seines Körpers sein gesamtes Erbgut. Es wird bereits bei der Befruchtung festgelegt und ist für jedes Individuum einzigartig. So steckt z.B. auch in einer Muskelzelle die Information über die Augenfarbe oder in einer Herzzelle ein Risikogen für eine Erbkrankheit. All diese Erbinformationen sind auf der sog. DNA (= Desoxyribonukleinsäure) gespeichert. Anhand von DNA-Spuren können Täter überführt werden, auch wenn man die DNA mit bloßem Auge gar nicht sehen kann. Aber wie holt man die DNA aus den Zellen?
Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9a und 9c begaben sich mit ihren Biologielehrerinnen Kerstin Reichenberger und Christina Schott auf die Suche nach der DNA in Erdbeeren. Zuerst wurden Erdbeeren mit einem Teelöffel Salz, einem Esslöffel Spülmittel und einem Esslöffel Wasser in einem Plastikbeutel vorsichtig zerdrückt. Durch das Spülmittel wurden die Zellmembran und die Zellkernmembran zerstört, so dass die DNA frei wurde. Anschließend wurde der Inhalt des Beutels filtriert und das Filtrat (eine rote Flüssigkeit mit einer wässrigen DNA-Lösung) aufgefangen. Nach der Zugabe von kaltem Brennspiritus fällt die DNA als weißes Knäuel an der Oberfläche der Flüssigkeit aus und kann mit einem Spatel herausgenommen und genauer untersucht werden.
Wer hätte gedacht, dass Genetik so anschaulich sein kann!
Christina Schott
Fachleiterin Biologie