Sternwarte Sonneberg
Auf zur Sternwarte Sonneberg!
Astrophysikkurs informiert sich über die wechselhafte Geschichte des Hauses
Der Astrophysikkurs besuchte am Dienstag, den 18.12.2018, zusammen mit Herrn Kämpf und Herrn Müller die Sternwarte Sonneberg. Der Direktor der Einrichtung, Herr Thomas Müller, informierte im Hörsaal der Sternwarte über die wechselhafte Geschichte des Hauses;
das wurde nacheinander u.a. von der Stadt Sonneberg, der Universität Berlin sowie dem DDR-Institut für Astrophysik verwaltet. In dieser Zeit etwa durfte, aufgrund der Nähe zum Westen, keine Werkstatt unterhalten werden, bestand doch die Gefahr, man könne technische Geräte bauen, um den Grenzzaun zu überwinden. Momentan wird die Anlage von der Software-Firma 4pi-Systeme und einem Astronomie-Museumsverein verwaltet. Das weltweit zweitgrößte Archiv an Fotoplatten, etwa 300 000 Stück, lagert in Sonneberg, nur Harvard hat mehr zu bieten – allerdings als Fotoplattensammlung aus mehreren Sternwarten, während die Sonneberger Aufnahmen ausschließlich in Sonneberg gemacht wurden. So gesehen hält die Sternwarte einen Weltrekord. Noch heute kommen Astronomen aus der ganzen Welt, um auf alten Aufnahmen die zeitliche Entwicklung von veränderlichen Sternen nachvollziehen zu können. Cuno Hoffmeister, der Gründer der Sternwarte, hat mit rund 10000 Objekten die weltweit meisten veränderlichen Sterne selbst entdeckt. Aufgrund des zugezogenen Himmels konnten die angehenden Abiturienten leider keine Beobachtung am Fernrohr durchführen – dennoch war man beeindruckt von der Größe der Anlage, den interessant und humorvoll vorgetragenen Geschichten des Direktors sowie von den technischen Geräten, die es zu besichtigen galt. Schließlich sieht man nicht jeden Tag, wie sich eine Dachkuppel öffnet und den Blick zum Himmel freigibt oder wie durch eine rein mechanische Vorrichtung das Teleskop nachgeführt wird, was notwendig ist, wenn man ein Objekt über einen längeren Zeitraum durchs Teleskop beobachten will ohne aufgrund der Erdrotation nachjustieren zu müssen.
Den Abschluss der Exkursion bildete eine Sonderausstellung über Meteorite, bei der auch Proben vom Merkur und Mars besichtigt werden konnten.
Martin Müller