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Mi lugar en el mondo – mein Platz in der Welt…

…wurde bei der Frühjahrsreise im Rahmen des Erasmus+-Programms des Gymnasiums Burgkunstadt dieses Mal in Rumänien gesucht.

Das Erasmus+-Projekt „Mi lugar en el mundo“ wird von der EU gefördert und umfasst einen Austausch unter insgesamt 100 Schülern (jeweils 20 aus jedem Land). Teilnehmerländer sind Spanien (Valencia) , Italien (Neapel), Rumänien (Timisoara), Norwegen (Stavanger) und Deutschland (Burgkunstadt). Kürzlich weilte eine Gruppe aus Lehrern und Schülerinnen des Gymnasiums Burgkunstadt in Timişoara in Rumänien. Hier ein Erfahrungsbericht der Schülerinnen der 10. Und 11.Klassen:

Flughafen

Wir vier, Florentine Brade, Paulina Peters, Sophia Herold und Antonia Heßlinger, machten uns im März zusammen mit Herrn Krebs und Frau Ringelmann auf den Weg, an der vierten Station des europäischen Projekts, zusammen mit Jugendlichen aus insgesamt fünf Nationen Kooperation und Teamgeist beim gemeinsamen Streben zum Erreichen von persönlichen und gemeinschaftlichen Zielen zu erfahren, zu erfühlen, zu üben.

Die Stadt

Nach Valencia in Spanien, Stavanger in Norwegen und einem Heimspiel in Deutschland war dieses Mal Timişoara in Rumänien das Ziel des Erasmus+-Austausches. Timişoara ist zurzeit europäische Kulturhauptstadt 2023 und das ist auch gerechtfertigt. Die vielfältige Stadt weist in der ihrem alten Teil eine große Zahl an wunderschönen historischen Gebäuden auf, die auch ein Indiz der früheren Zugehörigkeit zu Österreich-Ungarn sind. Die Stadt besitzt außerdem eine riesige Auswahl an wirklich sehenswerten und ganz unterschiedlichen "Gotteshäusern", die auf die verschiedenen Konfessionen der Bewohner hinweisen. Der Besuch eines Gottesdienstes einer orthodoxen Kirche war für die Erasmus-Teilnehmer, die dort zumindest einen Teil der mehr als drei Stunden dauernden Messe besuchten, ein beeindruckendes Erlebnis. Vom Stadtzentrum aus erstrecken sich einige schöne Fußgängergassen mit Cafés, Restaurants und Geschäften, die zum Schlendern und Verweilen einladen. Vor allem am Sonntag kann man auch am Fluss Bega, der durch die Stadt fließt, viele Spaziergänger beobachten.

Die Gastfamilien

Rumänien ist bekannt für seine Gastfreundlichkeit, und die Gastfamilien bestätigten dieses „Vorurteil“ in jeder Hinsicht. Täglich wurden wir mit Köstlichkeiten der traditionellen Küche verwöhnt. Diese besteht vor allem aus Fleischgerichten, die mit lecker zubereitetem Gemüse und mit Mămăligă, ähnlich der aus Maisgrieß bestehenden Polenta, serviert wurden. Neben den vielfältigen Projekt-Aktivitäten unternahmen die Gastfamilien am freien Tag mit uns Ausflüge in die nähere Umgebung. Spannend war beispielsweise ein Besuch des Banater Dorfmuseums, wo man interessante zeitgetreue Einblicke in das früher traditionelle Dorfleben der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in dem vielfältigen Land erhält. Außerdem besitzt Timişoara eine riesige Mall, und so mussten wir auch nicht ohne Andenken an die Stadt Temeswar, wie wir sie nennen, nach Hause fahren.

Die Aktivitäten

Kooperation und Teamwork, seinen Platz im Team finden – dies war bei dieser Reise Zielsetzung des Projekts. Die Lehrer des „Carmen Sylva National Pedagogical College“ hatten deshalb verschiedene unterhaltsame Spiele vorbereitet, für die sportliches Geschick, aber auch Kommunikation, Zusammenarbeit und Taktik erforderlich waren. Zusätzlich war Kreativität gefragt, denn wir sollten danach in kleinen Gruppen unsere eigenen Spiele entwerfen.

Sport

Reflexionen über das eigene Verhalten und Empfinden wurden mit dem Film „Coach Carter“ angeregt, der die Geschichte einer Basketballmannschaft mit großem Teamgeist erzählt. Wir diskutierten danach gemeinsam mit den Lehrern über Schlüsselelemente aus dem Film, wie z.B die Funktion des Trainers und der Mitspieler, das Ziel der Mannschaft und den Wert einer Niederlage für die Stärke des Teams.

Diese Aktivitäten führten hin zum Höhepunkt jedes einzelnen Aufenthalts: dem Spiel ohne Grenzen. Ganz in der Traditionen der beliebten Spielshow der 70er Jahre traten die fünf Nationen gegeneinander in verrückten, aber auch anspruchsvollen Spielen an. Auch hier waren Entschlossenheit, klare Absprachen untereinander und das Überschreiten von Hemmschwellen gefragt. Es geht dabei aber weniger um Gewinnen als um den gemeinsamen Spaß.

Neben dem Sport kam auch die Kultur nicht zu kurz. Der Montag begann bereits um 7:00 Uhr, denn es ging mit dem Bus auf eine Exkursion zur „Salina Turda“, einer der weltweit spektakulärsten Salzminen. Auf dem Heimweg lag das Schloss von Hunedoara, das mit der einzigartigen Architektur beeindruckt und an Draculas Zuhause erinnert.

Bergwerk

Bei einer durch die rumänischen Schülerinnen und Schüler geführten Stadtrallye lernten die Italiener, Spanier, Norweger und natürlich wir Deutschen wichtige Bauwerke und die interessante und wechselhafte Geschichte der Stadt Timişoara kennen. Das vielfältige Programm bestand außerdem aus dem Besuch des kommunistischen Museums, einer Rede des spanischen Honorar-Konsuls mit anschließender Podiumsdiskussion, und am Ende rundeten die selbst-entwickelten Spiele den bunten Strauß an Aktivitäten und Eindrücken ab. Abschließend erhielten alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler eine Urkunde des Erasmus Projekts.

Fünf Länder – ein Europa

Das Zusammentreffen von Jugendlichen aus unterschiedlichen Ländern der EU bildet das Herzstück der Erasmus Idee. In unserem Fall trafen sich in Neapel insgesamt 40 Jugendliche aus Rumänien, Italien, Spanien, Norwegen und Deutschland. Bei den gemeinsamen Unternehmungen gab es viel Raum für Gespräche und Gedankenaustausch. Dabei ging es um die unterschiedlichen Erfahrungen, Lebensstile, Traditionen, Regeln und Ansichten. Trotz vieler Unterschiede hatten alle Länder doch entscheidende Gemeinsamkeiten – ihre Herzlichkeit, Offenheit und die Freude am Miteinander. Die europäische Idee wird auf diese Weise für alle Beteiligten erfahrbar, erlebbar und damit wertvoll und erstrebenswert, daran auch in der Zukunft weiterzubasteln.