Gemeinsam für den Frieden
„In solch einer Situation, wie man sie gerade in der Ukraine vorfindet, ist es wichtig, nicht weiter auf einer Insel der Glückseligkeit zu leben, sondern seine Solidarität auf den unterschiedlichsten Wegen auszudrücken. Umso glücklicher macht es mich, dass auch wir uns als Gymnasium Burgkunstadt solidarisieren, um den Menschen in der Ukraine zu zeigen, dass wir sie hören und sie uns nicht egal sind.“
- Nina Fiedler, Q12
Dieses Schülerzitat macht deutlich, wie der Krieg in der Ukraine uns alle beschäftigt und in uns das Bedürfnis weckt, selbst aktiv zu werden und sich für den Frieden einzusetzen.
Auch die Sport-Fachschaft des Gymnasiums Burgkunstadt hatte sich hierzu Gedanken gemacht und hätte gerne einen Spendenlauf für Menschen in der Ukraine veranstaltet, doch wie schon so oft in den letzten zwei Jahren ließ es die Pandemie nicht zu. Auch die „Schule ohne Rassismus“-Gruppe wollte ein Zeichen gegen den Krieg setzen. So tat man sich kurzerhand zusammen und es entstand die Idee, im Pausenhof ein großes, dauerhaftes Friedenszeichen in Form von bunten Handabdrücken auf die Pflastersteine aufzubringen und dies mit einer Spendensammlung zu verbinden. Schnell war auch klar, dass damit die Aktion „Helfen macht Spaß“ des Obermain-Tagblatts, genauer gesagt die Sonderaktion „Ukraine“ unterstützt werden sollte. Mit den Spenden werden Rot-Kreuz-Schwestern bezahlt, die sich um die kranken, mittellosen Rentnerinnen und Rentner in der ukrainischen Stadt Lwiw kümmern, aber es werden damit auch lebensnotwendige Medikamente und Lebensmittelpakete finanziert.
„Die Situation in der Ukraine besorgt uns natürlich alle. Man fühlt sich so machtlos, weil man selbst nichts machen kann, um den Frieden zu schützen. Mit den Abdrücken setzen wir ein Zeichen und machen mehr Leute auf die Lage aufmerksam. Gemeinsam können wir etwas bewirken.“
Am Vortag wurden die Umrisse des Friedenszeichens auf das Pflaster des Pausenhofs aufgetragen. Mit seinen stolzen 13 Metern Durchmesser versprach es sehr imposant zu werden. Der Aktionstag begann mit einer eindringlichen Durchsage der Schulleiterin Lydia Münch, in der sie ihre Betroffenheit über das Kriegsgeschehen in der Ukraine zum Ausdruck brachte und verdeutlichte, dass wir mit dem bunten Peace-Zeichen als Schulfamilie gemeinsam Haltung zeigen und für den Frieden einstehen. In ihrer Ansprache machte sie auch klar, dass an vielen anderen Orten der Welt Krieg herrscht, der für die betroffenen Menschen fürchterlich ist und viel Leid mit sich bringt. „Kriege sind falsch, Kriege sind Verbrechen. Kriege dürfen nicht sein. Wir denken an die Menschen, die unter Krieg leiden. Wir denken besonders an die Kinder und Jugendlichen, die zu Opfern der Gewalt werden. Wir denken an die Menschen in der Ukraine und an die Situationen anderer Länder mit gewaltsamen Konflikten.“ Daraufhin rief sie alle Schülerinnen und Schüler sowie das Kollegium auf, sich zu einem stillen Gedenken zu erheben. Nach der Schweigeminute ertönte durch das gesamte Schulgebäude das Lied „Give Peace a Chance“.
„Ich finde es erschreckend, dass mitten in Europa von heute auf morgen ein Krieg ausbrechen kann, und gerade in solch einer Zeit, in der uns die Corona-Pandemie eh schon belastet. Ich glaube, keiner von uns hat damit gerechnet.“
- Luca Freitag, 9e+
Nun konnte das Projekt starten und die Klassen kamen nacheinander in den Pausenhof. Jeder Schüler zog sich einen Einweghandschuh an, ließ sich die Hand mit bunter Betonfarbe bestreichen und hinterließ seinen Handabdruck im Friedenszeichen. Zu Beginn hielt sich die Begeisterung der Organisatoren noch in Grenzen, denn die erste Farbe schien zu blass, doch als im Lauf des Vormittags immer mehr Handabdrücke in anderen Farbtönen dazukamen, wuchs die Begeisterung. Auch die aufgestellte Spendenbox füllte sich.
Pünktlich zum Ende der 6. Stunde war das Friedenszeichen vollendet und zeigt sich nun hoffentlich lange Zeit in seiner ganzen Pracht.
„Es ist unglaublich, dass manche Menschen ihr Zuhause verlassen müssen und andere vor ihrem Fernseher sitzen und denken, wie weit diese Realität von ihnen weg ist. Mit dieser Aktion möchten wir ein Zeichen setzen, dass wir alle zusammen für Frieden einstehen.“
- Adriane Aschenbrenner, 9e+
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„Mit der Aktion wird ein Bewusstsein für die Situation in der Ukraine geschaffen. Es ist wichtig, dass sich auch die Schülerinnen und Schüler darüber im Klaren sind, wie privilegiert wir sind, keinen Krieg zu haben und hier in Deutschland in Sicherheit und Frieden zu leben. Durch das Peace-Zeichen solidarisiert sich unsere Schulgemeinschaft somit mit den Leidtragenden. Hierbei steht jeder einzelne Handabdruck für die Teilnahme an dem Projekt und so zugleich für die Anteilnahme an dem Leid, das den Menschen in der Ukraine widerfährt.“
- Hanna Fetzer, Q12
Überwältigend war die Spendenbereitschaft von Schülerinnen und Schülern, deren Eltern und Großeltern sowie des Kollegiums. Es sind über 3100 Euro zusammengekommen. Wir sind sehr glücklich, dieses Geld dem Medico-sozialen Zentrum des Roten Kreuzes in Lwiw übergeben zu können. OT-Redakteur und „Schule ohne Rassismus“-Pate des Gymnasiums Till Mayer, der sich zu diesem Zeitpunkt vor Ort aufhielt, konnte das Ergebnis gleich persönlich übermitteln. Dort war man tief bewegt von der Solidarität und dem Betrag, insbesondere von der Tatsache, dass viele Schülerinnen und Schüler ihr Taschengeld gespendet haben. Allen herzlichen Dank!
„Es ist eine sehr tolle Aktion, da dabei Menschen geholfen wird. Es hat viel Spaß gemacht, seinen Handabdruck auf dem Peace-Zeichen zu verewigen. Es war toll, dass jeder mitmachen konnte. Ich finde es wichtig, dass man Menschen in Not hilft. Es ist ja auch nicht wichtig, dass man viel spendet, sondern dass es tief aus dem Herzen kommt. Dass dabei über 3100 Euro zusammengekommen sind, ist unglaublich! Ich denke, die Senioren in Lwiw freuen sich über jeden einzelnen Cent. Danke!“
- Marie Vogel, 5a