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Entlassung der Abiturienten

Zwischen Kompetenzen und Koordinatensystemen

Feierliche offizielle Entlassung von 77 Abiturienten

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War da eigentlich noch etwas mit einer Ballsport-WM in Brasilien? Die Redebeiträge bei der Entlassung der Abiturienten unserer Schule gingen mit keiner Silbe auf das zeitgleiche fußballerische Weltereignis ein. Stattdessen stand der Begriff „Bildung“ im Mittelpunkt fast sämtlicher Betrachtungen.
„Das Abitur ist ein Wert an sich, eine besondere Schulform, auch ein besonders vornehmer Weg an die Hochschule“, warb Landrat Christian Meißner in Zeiten sinkender Anmeldezahlen an den beiden Landkreis-Gymnasien ganz nachdrücklich für diesen Weg im dreigliedrigen Schulsystem, „denn er gibt auch Maßstäbe und Koordinatensysteme für das Leben, das heute verdientermaßen weit offen vor den Absolventen liegt.“ Als Zeichen der Anerkennung und des Glückwunsches überreichte er jedem Abiturienten ein Präsent des Landkreises.
Und, als hätten sich beide inhaltlich abgesprochen, legte auch Schulleiter Thomas Meier den Fokus seiner Rede auf die gymnasiale Bildung und Ausbildung. Mit einer Mischung aus subtilem Humor („Meier erklärt die Welt oder: Was Sie schon immer über Bildung wissen wollten.“) und ernstgemeinten Denkanstößen bezeichnete er, ausgehend von der Behauptung „Abitur ist nicht gleich Abitur“, den gymnasialen Weg als den „Königsweg“ – gerade im Vergleich zu anderen, scheinbar „bequemeren“ Routen. An die Entlassschüler gerichtet stellte er fest: „Gefordert wurdet ihr nicht nur im kognitiven Bereich. Die Stärke des modernen Gymnasiums liegt in der Vermittlung von Methodenkompetenzen; soziale und kommunikative, Lern- und Selbstkompetenzen, nicht zu vergessen Selbstständigkeit und Verantwortlichkeit.“ Dieser unbestritten anspruchsvolle Weg zur allgemeinen Hochschulreife sei aber gerade wegen der umfassend ausgebildeten Fähigkeiten der Hauptgrund, warum die 77 jungen Damen und Herren der Q12 zurecht stolz auf sich sein könnten – auch wenn die Zahl der grauen Haare bei den Eltern zuletzt womöglich zugenommen haben dürfte. Die bekannte pädagogische Formel „Fördern durch Fordern“ unterstrich Thomas Meier mit Worten, die man sich durchaus merken sollte: „Jeder Lehrer fördert seine Schüler. Ein guter Lehrer fordert sie auch. Das spätere Studien- und Berufsleben wird das sicher auch tun.“
Den allseits guten Wünschen für die Abiturienten und ihren weiteren Lebensweg schlossen sich in ihren Grußworten die Burgkunstadter Bürgermeisterin Christine Frieß, der Elternbeiratsvorsitzende Matthias Heppner sowie der Fördervereins-Vorsitzende Konrad Herold an.
Welch respektvoll-herzliches Verhältnis zwischen den Q12-Schülern und ihrem im Februar pensionierten Oberstufenkoordinator Heinz Langer geherrscht hat, wurde besonders deutlich. Erstmals durfte ein Studiendirektor a. D. an das Rednerpult und mit seinen geschätzten statistischen Spitzfindigkeiten amüsierte er die Zuhörerschaft, indem er etwa die Unterschiede zwischen tatsächlicher und gefühlter Abwesenheit der ehemaligen Schüler erläuterte. Die Abiturienten selbst, vertreten durch Timo Sattler und Maximilian Hartmann, verglichen in selbstironischer Sicht die Schulzeit mit dem Pokemon-Spiel und kamen sie zu dem Ergebnis, dass ihre Trainer (Lehrer) mit ihren Pokemon-Figuren (Schülern) trotz erheblicher Zweifel und trotz der Widerstände böser Gegner („Team Kultusministerium“ und zusätzliche Übungsklausuren) letztlich doch das große Ziel Pokemon-Liga (Abitur) erreicht hätten.
Bereichert wurde die Feier durch eine Reihe gelungener musikalischer Darbietungen seitens des Chores der Mittelstufe und des Vocalensembles (Leitung: Matthias Reuß) sowie durch die Solistinnen Marieluisa Dück (Q12, Klavier) und Nadja Jaye (Q12, Klavier und Gesang). Zum Höhe- und Schlusspunkt der Feier wurden die Überreichung der Zeugnisse und die Ehrung der besten Absolventen. Lukas Gahn und Jonas Butz erreichten den Notendurchschnitt von 1,0, beide bestanden wie auch Maximilian Hartmann (1,2) die Begabtenprüfung. Ähnlich erfolgreich schnitten Valentin Schmidt und Julius Siebenaller ab. Mit zahlreichen Präsenten wurden die in den einzelnen Fachbereichen erfolgreichsten sowie im schulischen Leben engagierten Abiturienten bedacht.

 

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