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Netzgänger 2018

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Computer und Internet sind ein nicht wegzudenkender und selbstverständlicher Teil unseres Alltags geworden. Über Email und Handy kann man sich problemlos und schnell miteinander absprechen, Computerspiele sind eigentlich nichts Schlimmes, Tauschbörsen an sich nicht illegal und Facebook, Instagram und WhatsApp selbst sind nicht böse.

Das ist die eine Seite der Medaille, aber auch die Risiken dürfen nicht verschwiegen werden. Nicht wenige Computerspiele sind voller Gewalt, es besteht eine nicht zu verharmlosende Suchtgefahr gerade bei Online-Spielen, über Tauschbörsen werden oft auch Raubkopien weiterverbreitet und wer zu viel von sich in sozialen Netzwerken preisgibt, macht sich leicht angreifbar. Außerdem werden über die modernen Kommunikationswege sehr schnell einzelne Personen zum Opfer von Beschimpfungen und Bedrohungen. Nach neuesten Studien wird die Internetabhängigkeit mittlerweile auf etwa 1% der Bevölkerung geschätzt, und das mit steigender Tendenz. Menschen, die einen riskanten Gebrauch von Computer und Internet haben, flüchten sich in eine virtuelle Welt, in der sie Ablenkung, Anerkennung und Belohnung suchen und verlieren so den Kontakt zur realen Welt. Um den Risiken dieser noch relativ jungen Sucht rechtzeitig zu begegnen, ist es wichtig, die Gefährdeten – vor allem Kinder und Jugendliche – direkt anzusprechen und zu informieren.
Die Fünftklässler wurden an zwei Vormittagen nicht durch einen Vortrag mit erhobenem Zeigefinger gewarnt, sondern sie durchliefen die vier Workshops „Soziale Netzwerke“, „Fit in Technik und Recht“, „Digitale Spielewelten“ und „Cybermobbing“ des Peer-gestützten Präventionsprojekts „Netzgänger“. In jedem Workshop betreuten Schüler der Oberstufe, die Teil des Medienkunde-Kurses sind, die Klassen mit dem Ziel, ihre Mitschüler fit fürs Internet zu machen und einen verantwortungsbewussten Umgang mit den neuen Medien anzubahnen. Ziel des Ganzen ist es, dass die Oberstufenschüler selbstständig die Workshops leiten und aktive Ansprechpartner für die jüngeren Schüler sind. Lehrer halten sich dabei im Hintergrund. Eine Stärke des Peer-Projektes liegt sicherlich darin, dass die Peers für die Zielgruppe Vorbilder sind und sich bestens im Umgang mit den sich rasch ändernden Medien auskennen - manchmal besser als ihre Lehrer -, dass sie authentisch sind und dass die Schwelle, sich bei ihnen Unterstützung zu holen, dadurch viel niedriger ist.
Insgesamt gesehen besteht die Hoffnung, dass mit dem Projekt „Netzgänger“ Wissensinhalte vermittelt wurden, die für den alltäglichen Umgang mit Computer und Internet sinnvolle Hilfen darstellen. Denn ohne die Gefahren zu kennen und sie zu beachten, ist ein sicherer Mediengebrauch und -konsum nur schwer vorstellbar.

 
 
Text und Bild: Sct
 
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