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„I like You“ - Theateraufführung für die 7. Jgst. zur Prävention von Cybermobbing

Als aufgrund der Corona-Pandemie die Schulen geschlossen waren, wurde nicht nur ein Teil des Unterrichts, sondern auch das Privatleben unserer Schülerinnen und Schüler ins Internet verlagert. Durch die Kontaktbeschränkungen trafen sich viele Kinder und Jugendliche noch häufiger als sonst online in Chatgruppen, bei TikTok oder Instagram und nur noch selten im Sportverein oder auf einer Party. Da sich dadurch die Onlinezeiten im Schnitt um ca. eine Stunde verlängert haben, geht eine aktuelle Studie des Bündnisses gegen Cybermobbing davon aus, dass Corona auch Mobbing im Netz verschärft hat. 29 Prozent der Zwölf- bis Neunzehnjährigen geben an, dass über sie beleidigende, demütigende und falsche Sachen im Internet verbreitet wurden. Besonders in der Pubertät ab 13 Jahren werden viele Jugendliche mit Mobbing, z.B. durch vereinzelte Beleidigungen oder nicht eingeladen werden zu einer Chatgruppe, konfrontiert. Mobbing im realen Leben und im Internet gehen dabei oft ineinander über. Was auf dem Schulhof geschieht, wird online fortgesetzt und umgekehrt. Im Netz bleiben die Täter jedoch teilweise anonym, was die Hemmschwelle herabsetzen könnte.

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Aber was können wir tun? Einerseits muss den Kindern und Jugendlichen klar sein, dass es sich um ein Delikt handelt, das Konsequenzen hat. Andererseits muss es immer wieder Präventionsveranstaltungen geben, um die Schülerinnen und Schüler für das Thema (Cyber)Mobbing zu sensibilisieren. Deshalb fand für unsere Siebtklässler ein Projekttag mit diesem Themenschwerpunkt statt. Am Anfang des Projekttages stand das Theaterstück „I like You“, das eindrucksvoll die komplexe Lebenswelt der Jugendlichen von heute darstellte. Drei Schauspieler zeigten dabei die 15-jährige Samira und ihre Freunde beim Surfen, Chatten und Posten. Dank ihrer Computer und Smartphones sind sie ständig vernetzt und bewegen sich sicher und spielerisch im worldwideweb. Doch auf einmal geschieht es: aus Wut, Verletzung und Enttäuschung veröffentlicht Sami ein demütigendes Foto von Luke. Das Bild wird weitergeleitet, kommentiert und verbreitet sich ungewollt rasend schnell im Internet. Am nächsten Tag wissen in der Schule schon alle Bescheid. Plötzlich steht Luke alleine da…

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Eindrucksvoll zeigte das einstündige Theaterstück die Chancen und Risiken der digitalen Vernetzung via Internet und soziale Medien auf und sensibilisiert so für einen verantwortungsvollen Umgang damit. „I Like You“ geht dabei nicht den Weg der Theorie, sondern den der Empathie. Die bewegende Geschichte macht Mut und Lust sich für Toleranz und gegenseitigen Respekt einzusetzen und motiviert die Jugendlichen bei Konflikten friedvolle Lösungswege zu finden.

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Im Anschluss fand ein intensiver Austausch der Siebtklässler mit ihren Klassenkameraden und den beiden Medienpädagoginnen der Schule, Frau OStRin Christina Schott und Frau StRin Kerstin Reichenberger, statt, um offene Fragen zu klären und Raum für Emotionen zu geben. Schnell wurde klar, dass die einfache Trennung zwischen Opfern und Tätern nicht immer leicht ist und Gemobbte oft selbst wieder zu Mobbern werden. So wird als Motivation, andere zu mobben, oft genannt: Er oder sie habe es verdient, oder der oder die Mobberin wurde selbst gemobbt. Allerdings wird auch zugegeben, dass man aus Spaß oder Langeweile andere quält. Die Folgen von Mobbing können verheerend sein. Die meisten Schüler und Schülerinnen fühlen sich vor allem verletzt, viele sind auch wütend. Am Ende des Tages wurden noch gemeinsame Regeln für die Klassengemeinschaft bzw. die gesamte Schule erarbeitet, um (Cyber)Mobbing möglichst schon im Keim zu ersticken.

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Ein großer Dank geht an Frau Lang vom Landratsamt Lichtenfels, die diese Veranstaltung an unserer Schule ermöglicht und organisiert hat. Zusätzlich war durch die finanzielle Förderung der Stiftung „Bündnis für Kinder“ des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales eine weitere Aufführung im Rahmen eines Elternabends möglich.