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Der Code des Lebens - Neuntklässler isolieren DNA aus Erdbeeren

Warum ähneln Kinder ihren Eltern? Wieso sind manche Menschen blond und andere braunhaarig, woher kommt eigentlich unsere Augenfarbe? Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a haben in den letzten Wochen bereits viel darüber gelernt, wie Vererbung funktioniert und welche Rolle die Gene dabei spielen. Die DNA (= Desoxyribonukleinsäure), das Molekül, das bei allen Lebewesen die Erbsubstanz bildet und alle genetischen Merkmale in seinem Code enthält, ist ihnen mittlerweile durchaus bekannt, aber wie sieht sie eigentlich aus?

 

Mit einem einfachen Experiment begaben sich die Schülerinnen und Schüler auf die Suche nach der DNA in Erdbeeren. Zuerst wurden Erdbeeren mit einem Teelöffel Salz, einem Esslöffel Spülmittel und einem Esslöffel Wasser in einem Plastikbeutel vorsichtig zerdrückt. Durch das Spülmittel wurden die Zellmembran und die Zellkernmembran zerstört, so dass die DNA frei wurde. Anschließend wurde der Inhalt des Beutels filtriert und das Filtrat (eine rote Flüssigkeit mit einer wässrigen DNA-Lösung) aufgefangen. Nach der Zugabe von kaltem Brennspiritus fällt die DNA als weißes Knäuel an der Oberfläche der Flüssigkeit aus und kann mit einem Spatel herausgenommen und genauer untersucht und angefasst werden.

Wer hätte gedacht, dass Genetik so anschaulich sein kann!

Christina Schott

„Schau’ mir in die Augen!“ - Klassen 8a, 8b und 8c präparieren im Biologieunterricht Schweineaugen

Am Freitagmorgen spürte man im Gym Buku die Aufregung schon auf dem Gang:

,,Haben Sie die Augen dabei?‘‘

,,Muss ich da mitmachen?‘‘

,,Igitt!‘‘

Als die Tüte mit den Schweineaugen in das Klassenzimmer gebracht wurde, gab es einen kurzen Aufschrei. Manche ekelten sich, andere fanden es cool, wieder andere lachten einfach. ,,Es schaut ja schon etwas seltsam aus, wenn einen diese Augen aus der Tüte anstarren.‘‘

    

Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler mit den Augen ,,angefreundet‘‘ hatten, ging es mit der Präparation des Schweineauges los. Unter Anleitung von Frau Reichenberger, Frau Schott und Herrn Eberlein untersuchten sie den Aufbau des Auges genauer. Sie erforschten dessen Größe und Form und identifizierten die einzelnen Bestandteile: Die Lederhaut, Hornhaut, Iris, Pupille, Ansatzstellen der Augenmuskulatur und der erstaunlich dicke Sehnerv waren gut zu erkennen.

Mit Hilfe einer Schere, einer Pinzette sowie einem Skalpell entfernten sie die hängenden Muskeln und das Bindegewebe vom Augapfel. Um die, für den Sehvorgang nötigen Strukturen zu identifizieren, wurde das Auge mit einem ringförmigen Schnitt in zwei Hälften geteilt.

 

Den hinteren Augenteil schwenkten die Schülerinnen und Schüler in einem Becherglas mit Wasser. Dabei löste sich die Netzhaut ab, blieb aber an der Anheftungsstelle am Sehnerv verbunden. Die Pigmentschicht und auch der blinde Fleck konnten bestimmt werden.

Zuletzt wurde die Linse entnommen und durch einen einfachen Versuch deren optisch vergrößernde Wirkung getestet.

Insgesamt waren sich (fast) alle Schülerinnen und Schüler einig: ,,Am Anfang haben wir uns ein wenig geekelt, dann hat es Spaß gemacht und wir haben viel dabei gelernt.‘‘

Auch für die Biologielehrkräfte ist die Präparation immer wieder ein spannendes Erlebnis. 

Kerstin Reichenberger

Nachhaltigkeit in der Praxis – das Schulprojekt „Waldwandel“

Ein nicht alltägliches, dreitägiges Schulprojekt namens „Waldwandel“ machten die Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen im Herbst. Dabei lernten sie wie nachhaltige Forstwirtschaft funktioniert und betrieben gleichzeitig aktiven Umweltschutz. Zusammen mit der Umweltstation Weismain und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Coburg-Kulmbach (kurz AELF) wurde im Rahmen des Biologieunterrichts unser heimischer Wald von den Schülerinnen und Schülern vor Ort zunächst analysiert und begutachtet. Zwar haben Trockenheit und Borkenkäferbefall bei uns noch nicht das Ausmaß wie in anderen Gebieten Deutschlands erreicht, dennoch muss in den nächsten Jahren ein Umbau hin zu einem Mischwald mit klimastabilen Baumarten forciert werden, lautete das Ergebnis. Wie das in der Praxis umgesetzt werden kann, zeigte der Förster Florian Schulte (AELF), der Waldarbeiter Max Mantel (Stadt Burgkunstadt) und Jennifer Thiem (Umweltstation Weismain) den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten schließlich in der Praxis. An drei verschiedenen Stationen im Wald wurde nachhaltige Forstwirtschaft betrieben. Zunächst wurden klimastabile und weniger geeignete Bäume identifiziert, markiert und die weniger aussichtsreiche Art gekappt, um dem gewünschten Baum mehr Licht zu geben. An der zweiten Station lernten die Schülerinnen und Schüler wie man kleine Eichen vor Wildverbiss schützt. Dafür wurden von den Neuntklässlern Holzpfosten in die Erde geklopft und mit Schutzgitter umwickelt. So werden Rehe am Verbiss gehindert.

Waldwoche1

Schließlich ging es noch um eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes, denn es sollten immer nur so viele Festmeter Holz pro Jahr aus dem Wald entnommen werden wie auch nachwachsen können. Forstwirtschaft und Klimaschutz müssen Hand in Hand gehen. Am Ende festigte sich bei den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten die Erkenntnis, dass der Wald ein entscheidender Faktor gegen den Klimawandel ist und dass es umso wichtiger ist, ihn zukunftssicher zu gestalten.

Dr. Melanie Fischer-Geiger, Biologielehrerin